Mrochen holt Bronze bei U23-DM

  30.06.2021    Kreis Hofgeismar Presse
LGR-Athlet macht Nominierung für die U20-Europameisterschaft in Tallinn perfekt

Koblenz Mit einem furiosen letzten Kilometer stürmte Bastian Mrochen (LG Reinhardswald/TSG Hofgeismar) am Wochenende bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz zur Bronzemedaille im 5000-Meter-Lauf. Damit machte er auch die Nominierung für die U20-Europameisterschaft in Tallinn perfekt.

In 15:42,21 Minuten musste Mrochen nur den U20-Europameister von 2019, Elias Schreml, und den letztjährigen Deutschen U20-Meister Mohamed Mohumed ziehen lassen. Das war nach Janine Mackwitz’ (SV Espenau) Bronzemedaille über 200 Meter 2013 überhaupt erst die zweite Medaille für die LG Reinhardswald bei einer U23-DM.

„Das war mal ein Rennen“, zeigte sich der 19-Jährige Liebenauer im Ziel hochzufrieden. Hatte er im bisherigen Saisonverlauf oft mit schnellen Zeiten in geführten Rennen geglänzt, waren im Stadion Oberwerth taktisches Vermögen, Geduld und überragende Spurtstärke gefragt und alles drei wies Mrochen eindrucksvoll nach. Topfavorit Schreml ging sofort an die Spitze, ließ es aber sehr gemächlich angehen. Kilometerzeiten zwischen 3:20 und 3:26 sind für Mrochen normalerweise Tempodauerlauftempo. Da galt es Ruhe zu bewahren und nicht zu früh die Karten aufzudecken. Er hielt sich an zweiter Position und wartete auf seine Chance. An der 4000-Meter-Marke ging dann die Post ab. Schreml drückte überfallartig aufs Tempo. Mrochen reagierte sofort und zog wie auch Mohumed nach. „Zwei Runden vor Schluss habe ich mir gedacht, jetzt musst du 800-Meter-Bestzeit laufen, wenn du hier was holen willst“, war Mrochen klar, dass er alles geben musste. Nach 61 Sekunden für die vorletzte Runde hatte sich das Trio Schreml, Mrochen und Mohumed vom Rest des Feldes abgesetzt. Doch es wurde noch schneller. 250 Meter vor dem Ziel zog Mohumed vorbei, aber auch Mrochen hielt das Tempo weiter hoch. 55,7 Sekunden brauchte er lautstark angefeuert von Trainer Mustafa Hallal (TSG Hofgeismar) für die letzte Runde und sicherte sich damit die Bronzemedaille. Seine offizielle 800-Meter-Bestzeit (2:00,20 Minuten) hatte er auf den letzten 800 Metern eines 5000-Meter-Laufs um drei Sekunden unterboten. Mit seiner ersten DM-Medaille krönte Mrochen die bemerkenswerte Leistungsentwicklung, die er im letzten Jahr genommen hat. Jetzt blickt er erwartungsvoll auf seinen ersten Start im Nationaltrikot am 16. Juli. In der Europäischen Jahresbestenliste liegt Mrochen mit 14:19,10 Minuten vom April aktuell auf Rang zwölf. In Verbindung mit dem hier gezeigten Spurtvermögen ist vielleicht sogar eine Top-Ten-Platzierung möglich. (zah)

erstellt von Alexander Humme