Silber zum Saisonabschluss

  21.12.2021    Kreis Hofgeismar Anzeige Region Nord Presse
Bastian Mrochen wird Zweiter bei Deutschen Crosslaufmeisterschaften

Sonsbeck Mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften in Sonsbeck setzte Bastian Mrochen (LG Reinhardswald/TSG Hofgeismar) einen glänzenden Schlusspunkt unter seine Traumsaison 2021. Neben Cross-DM-Silber hat der 19-Jährige Liebenauer Bronzemedaillen von den U20-Europameisterschaften und den Deutschen U23-Meisterschaften über 5000 Meter sowie fünf Nordhessische Rekorde auf den Strecken von einer Meile bis 10 000 Meter in seiner Erfolgsbilanz.

In einem hart umkämpften Rennen über 6100 Meter der männlichen Jugend U20 musste sich Mrochen in 20:47 Minuten mit sieben Sekunden Rückstand nur Tom Förster (LG Vogtland) geschlagen geben. „Tom war die große Unbekannte, weil er im Vorfeld der Meisterschaft keine Crossläufe bestritten hatte“, sagte Mrochen.

Im achten Rennen des Tages war der drei Mal zu durchlaufende Wiesenrundkurs in Sonsbeck bereits sehr matschig und stellte höchste Anforderungen an Kampfwillen und Moral der Athleten. Gleich am ersten Strohballenhindernis setzte sich Mrochen an die Spitze der 70 Athleten. „Sich auf diesem Matschparcours hinten reinzuhängen war keine Option. Ich wollte keinesfalls ein Bummelrennen mit Massenspurt“, erklärte Mrochen sein Temporennen. Nachteil dieser Taktik war aber, dass er dadurch die Lokomotive für seine Konkurrenten war. Anfangs konnte noch eine große Gruppe Mrochens Tempodiktat folgen, doch schnell zog sich das Feld auseinander. Gegen Ende der ersten Runde kristallisierte sich ein Führungstrio mit Mrochen, dem Jahresschnellsten 5000-Meter-Läufer Förster und Kurt Lauer heraus, das auch geschlossen in die zweite Runde ging. Mrochen machte weiter Druck, so dass sich das Führungstrio zunehmend absetzte, doch seine zwei Verfolger konnte er nicht abschütteln. Kurz vor Ende der zweiten Runde kam Mitfavorit Förster aus dem Windschatten, verschärfte merklich das Tempo und riss sofort eine Lücke auf. Mrochen schien von außen betrachtet angezählt und wurde sogar von Lauer angegriffen. „Ich habe gewusst, dass diese Tempoverschärfung enorm Kraft gekostet hat, also bin ich ruhig geblieben und habe versucht mich wieder an Tom heranzuarbeiten“, stellte er hinterher klar, dass der Eindruck getäuscht hatte. Zunächst schüttelte Mrochen Lauer ab und begann dann Meter um Meter den Rückstand auf Förster zu verkürzen. Mitte der dritten Runde war er wieder dran. Aber genau in dem Moment startete Förster den entscheidenden Angriff, dem Mrochen nicht mehr folgen konnte. Nach großem Kampf lief er am Ende als knapp geschlagener deutscher Vizemeister ins Ziel. „Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber nach dem Rennen bin ich auch mit Silber zufrieden“, war sein Fazit.

Jetzt gibt es nach einer langen, harten Saison eine wohlverdiente Trainingspause. Danach ist Mrochen froh, statt auf schlammigem Geläuf wieder auf festen Boden in der Halle auf Rekord- und Titeljagd gehen zu können. Die Hallensaison in den USA, wo Mrochen an der Wingate-University studiert und trainiert, beginnt im Februar.

 

 

erstellt von Alexander Humme