Wieder Bronze im Fünfkampf

  23.08.2020    Kreis Hofgeismar Presse
Tim Reitz auch ohne spezifische Vorbereitung bei Senioren-DM erfolgreich

Zella-Mehlis - Tim Reitz (LG Reinhardswald/SV Espenau) verteidigte bei den Deutschen Senioren-Mehrkampfmeisterschaften in Zella-Mehlis erfolgreich seine Bronzemedaille im Fünfkampf der Altersklasse M35. Im Gegensatz zum Vorjahr, als ihn eine Oberschenkelzerrung gehandicapt hatte, ging er diesmal unverletzt an den Start, aber untertrainiert: „Ich habe den Fünfkampf nicht spezifisch vorbereitet. Wegen Corona stand ja lange gar nicht fest, ob die Mehrkampf-Meisterschaft überhaupt stattfindet. Daher hatte ich die DM-Norm über 400-Meter-Hürden zum Hauptziel erklärt und mich im Training darauf konzentriert.“

Mit ein paar Weitsprunganläufen, drei Trainingseinheiten Diskus und ein Mal Speer in der Vorbereitung hatte Reitz daher auch nur mit Rang fünf kalkuliert. Doch in Zella-Mehlis konnte er überall konstant seine Leistungen abrufen, während einige höher eingeschätzte Konkurrenten patzten.

Als Dritter in 26,71 Sekunden war er zum Auftakt über 200 Meter drei Zehntelsekunden besser als im Vorjahr und auch schneller als beim Sieg bei den Hessischen Hallenmeisterschaften. Im Diskuswurf ging es vorrangig darum, einen gültigen Versuch in die Wertung zu bekommen. „Im Training hatten die Würfe die Tendenz rechts ins Netz zu gehen“. Der gültige Versuch gelang mit 24,44 Metern, aber das war nur Rang fünf von sieben Teilnehmern und ein großer Punkterückstand auf die Konkurrenz. Besser lief es im Weitsprung. Obgleich das Kampfgericht auf Eile drängte und keine Probeversuche möglich waren steigerte sich Reitz von Sprung zu Sprung bis auf 5,08 Meter, eine neue Bestweite für ihn im Seniorenalter. Der 800 Gramm schwere Speer flog bis 39,03 Meter. Das war wieder Disziplinrang drei. Nach dem Speerwurf waren dann keine Online-Ergebnisse verfügbar. Da war Betreuer Simon Paulus (SV Espenau) gefordert, der von Hand ausrechnen musste, wie viele Sekunden Vorsprung Reitz brauchte um vom vierten noch auf den dritten Rang nach vorne springen zu können. 36 Sekunden musste er Stephan Vogel abnehmen. Reitz lief ein taktisches Rennen nach Maß. „Ohne Simon, der mir bei 200, 600 und 1000 Metern die Zwischenzeiten und den Abstand durchgesagt hat, hätte ich das nicht geschafft“. Er gewann das Rennen in 4:57,22 Minuten und kam 45 Sekunden vor Vogel ins Ziel. Das war mit 2320 Punkten die erhoffte Bronzemedaille.

„Jetzt hoffe ich, dass ich bei den Kreismeisterschaften in Hofgeismar auch die Einzelnorm über 400 Meter Hürden knacke“, blickte Reitz auf den nächsten Wettkampf voraus. (zah)

erstellt von Alexander Humme