800 m Ewige Kreisbestenliste

  18.06.2020    Kreis Schwalm-Eder Presse

Schwalm-Eder. Der 800-Meter-Lauf ist eine der ältesten Wettkampfstrecken der Leichtathleten und steht bei den Männern seit den ersten Olympischen Spielen 1896 in Athen im Programm. Für Frauen wurde er 1928, danach wieder ab 1960 ausgetragen.

Florian Orth: Mit im Alter von 19 Jahren 2008 in Ohrdruf/ Thüringen erzielten 1:49,67 Minuten führt Olympionike Florian Orth (ESV Jahn Treysa) die „ewige Bestenliste“ des Schwalm-Eder-Kreises an. Ein Jahr später wechselte der heutige Zahnarzt zur LG Telis Finanz Regensburg und verbesserte sich im Trikot der Oberpfälzer auf 1:47,41. Unter 13 DLV-Meisterwimpeln heben sich die Siege bei der Deutschen Meisterschaft 2012 in Wattenscheid sowie 2015 in Nürnberg jeweils über 1500 Meter ab. Jeweils vier DLV-Titel erkämpfte Orth über die Crosslauf-Mittelstrecke sowie bei den Hallen-Meisterschaften über 1500 Meter und 3000 Meter. Unter den internationalen Einsätzen ragt der Start über 5000 Meter bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro (14. im zweiten Vorlauf in 13:28,88) heraus.

Markus Mühling: Auch die zweite Position im Kreis wird von einem Mittelstreckler der Schwalm gehalten. In Kassel erzielte 1:51,74 Minuten gaben Markus Mühling (LG Schwalmstadt) den Rückenwind für seinen Sieg 1996 bei der Hessischen Jugend-Meisterschaft in Bad Sooden-Allendorf. Der Athlet aus Ascherode hat Informatik studiert, ist verheiratet und lebt in Marburg.

Martin Herbold: Noch heute ist Martin Herbold (TuSpo Borken) aktiv und hatte in 1:52,03 Minuten 2009 beim SC Steinatal sein erstes Leistungshoch. Ein Jahr später erhöhte der heute 32-Jährige in Berlin im Trikot der LG Neu-Isenburg/Heusenstamm auf 1:51,53. Die deutsche Hochschul-Meisterschaft 2010 in Friedberg ragt aus den Trophäen des vierfachen Schwalm-Edercup-Siegers heraus. Der Hauptmann promovierte an der Uni der Bundeswehr zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften und hat derzeit ein Pädagogik-Studium mit dem Ziel Berufsschullehrer belegt.

Karlo Seck: Ein Jahrzehnt zählte Karlo Seck (Riebelsdorf) zu den führenden Mittelstrecklern in Hessen. Der Diplom-Sportlehrer im Ruhestand und Erfolgstrainer des SC Steinatal lief 1976 als Achter im Finale der DM im Waldstadion in Frankfurt im Trikot des ASC Darmstadt 1:48,91 Minuten. 1982 und 1983 gewann der gebürtige Südhesse für den TV Gelnhausen die HLV-Meisterwimpel über zwei Stadionrunden.

ilvia Schenk: Der Spitzenrang von Silvia Schenk (ESV Jahn Treysa) mit 1971 in Stuttgart erzielten 2:03,9 Minuten ist der älteste Eintrag in den Top-Zehn über 800 Meter der Frauen. Silber mit lediglich einer Hundertstelsekunde Rückstand hinter Waltraud Pöhland (DDR) bei der U 20-Junioren-EM 1970 in Paris (2:05,30) sowie im Trikot der Eintracht Frankfurt der Sieg in 2:03,2 Minuten zeitgleich vor Hildegard Falck (VfL Wolfsburg) bei der Deutschen Meisterschaft 1972 in München mit der nachfolgenden Teilnahme an den Olympischen Spiele 1972 in München (20.) zählen zu den Höhepunkten der Juristin, welche die erste Siegerin des traditionsreichen Silvesterlaufs des TuSpo Ziegenhain sowie von 2001 bis 2004 Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer war.

Irena Gazda-Sagolla: Mit 26 Jahren siedelte Irena Gazda-Sagolla (TSV Remsfeld) in die Bundesrepublik über und wurde im Schwalm-Eder-Kreis sesshaft. Als Zweite der W 35 in 2:09,82 Minuten bei der Senioren-WM 1997 in Durban/Südafrika erreichte die in Polen Geborene den Höhepunkt ihrer Laufbahn. 19 deutsche Senioren-Meisterschaften sowie sieben Erfolge bei den kontinentalen Titelkämpfen der Leichtathletik-Senioren schmücken die Trophäensammlung der Betreuungsassistentin,

die nach ihrer aktiven Laufbahn als Trainerin Sprinterin Jennifer Zuban in die hessische Spitze führte. Gazda-Sagolla lebt mit Ehemann in Unshausen und wird im kommenden Jahr 60 Jahre alt.

Gaby Nadler: Ebenfalls reich an Höhepunkten ist die Laufbahn von Gaby Nadler (TSV Jahn Gensungen). Als Vierte der Süddeutschen Meisterschaft 1983 in Wetzlar lief die heutige Rektorin der Gesamtschule Melsungen die 800 Meter in 2:10,94 Minuten. 400 Meter Hürden mit den Siegen bei den Landes-Meisterschaften 1980 und 1981 waren ihre Parade-Disziplin.

Außerdem: 2005 steigerte sich die im TuS Fritzlar aufgebaute und heute in Australien lebende Meike Flore im Trikot des TSV Bayer Leverkusen auf 2:04,69 Minuten.

Ausblick: Neben Bundeskader-Athletin Vivian Groppe (MT) sind Jolina Vaupel (TSV Geismar) sowie die Steinataler Talente Junia Auel und Valentin Ochs die entwicklungsfähigsten Talente. (zct)

Ewige Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises; erzielte Leistungen im Trikot eines Vereins des Schwalm-Eder-Kreises:

Männer: Florian Orth (ESV) 1:49,67 Minuten, Markus Mühling (ESV) 1:51,74, Martin Herbold (SCS) 1:52,03, Oliver Pausch (LGS) 1:53,07, Wolfgang Schönecker (TSV Spangenberg) 1:53,86, Olaf Hoos (LGS) 1:54,48, Martin Schmidt (MT) 1:54,76, Matthias Menzfeld (LGS) 1:55,05, Manuel Keim (SCS) 1:55,07, Horst Hasenpflug (LGS) 1:55,0.

Frauen: Silvia Schenk (ESV) 2:03,9, Irena Gazda-Sagolla (RE) 2:09,92, Gaby Nadler (TSV Jahn Gensungen) 2:10,94, Wiebke Herbold (TuSpo Borken) 2:16,20, Doris Ide (ESV) 2:16,3, Claudia Fröhlich (RE) 2:16,6, Beate Schneider (MT) 2:16,7, Katrin Kerres (MT) 2:17,12, Liane Freitag (MT) 2:17,99, Heike Konheiser (MT) 2:17,9.

Vereinsabkürzungen: LGS = LG Schwalmstadt, ESV = ESV Jahn Treysa, SCS = SC Steinatal, RE = TSV Remsfeld, MT = MT Melsungen.     (zct)

erstellt von Manfred Heinz Text und Fotos Lothar Schattner