Fast 30 Jahre alten Kreisrekord verbessert

  26.03.2022    Kreis Hofgeismar Presse
Bastian Mrochen zeigt in 14:13,31 Minuten starke Leistung über 5000 Meter

Raleigh/Starkville Mit einer ganz starken Vorstellung über 5000 Meter eröffnete Bastian Mrochen (LG Reinhardswald/TSG Hofgeismar) beim Collegemeeting in Raleigh (North Carolina) die Freiluftsaison. In 14:13,31 Minuten steigerte der U20-Europameisterschaftsdritte von 2021 seine persönliche Bestmarke um sechs Sekunden und pulverisierte damit auch den fast 30 Jahre alten Kreisrekord von Jochen Steinbrecher (LGR/TSG Hofgeismar). In Nordhessen war seit Jens Nerkamps (PSV Grün-Weiß Kassel) 14:13,25 Minuten im Jahr 2016 kein Läufer mehr schneller als Mrochen.

Für ein deutsches Leichtathletikmeeting unvorstellbare zehn Läufe waren in Raleigh über 5000 Meter angesetzt. Mit seiner Vorleistung von 14:19 Minuten startete Mrochen im sechsten Lauf. Hier gab es mit Donnie Cowart glücklicherweise einen Konkurrenten, der sich bereit erklärte Tempo zu machen, so dass für den 20-Jährigen Liebenauer alle Voraussetzungen für eine schnelle Zeit gegeben waren.

Nach schnellem Rennbeginn mit einer ersten Runden in 65 Sekunden sortierte sich das Feld und Mrochen ordnete sich in der Spitzengruppe an Position fünf ein. Die ersten drei Kilometer absolvierte er in Zeiten von 2:47 Minuten, 2:49 Minuten und 2:52 Minuten. „Bis dahin habe ich mich sehr gut gefühlt, aber auf dem vierten Kilometer habe ich gemerkt, dass mir noch ein paar Trainingseinheiten fehlen, um das bis ins Ziel durchzustehen,“ analysierte Mrochen nach dem Rennen. Er musste etwas Tempo herausnehmen und lief die nächsten 1000 Meter „nur“ in 2:57 Minuten. Auch wenn nach den Zwischenzeiten eine neue Bestzeit jetzt fraglich schien, wurde Mrochen nicht nervös. „Die Endbeschleunigung trainieren wir ganz gezielt. Bei allen Tempolaufeinheiten wird die letzte Wiederholung deutlich schneller gelaufen“, vertraute er darauf, dass er die fehlenden Sekunden noch aufholen würde. Auf der letzten Runden packte er dann seinen seinen patentierten Schlussspurt aus, der ihm schon letztes Jahr in Tallinn die EM-Bronzemedaille gesichert hatte. Mit einer Schlussrunde in 63,5 Sekunden schob er sich noch auf den zweiten Rang hinter Cowart.

„Ziel für dieses Jahr ist es die 14 Minuten zu unterbieten. Als erste Standortbestimmung bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagte Mrochen. Die Saison dauert für den Studenten der Wingate University in North Carolina noch bis Mitte Mai und erst dann soll die Topform kommen.

Nach einem von einer langwierigen Fußverletzung geprägten Jahr 2021 kommt auch der zweite US-Student der LGR, Simon Schneider (TSV Niedermeiser), langsam wieder in Form. Bereits vor Wochenfrist hatte er sich beim Heimmeeting der University of Central Arkansas mit 2:01,78 Minuten über 800 Meter und 4:18,70 Minuten über 1500 Meter im Wettkampfgeschehen zurückgemeldet. Noch besser lief es bei den Al Schmidt Bulldog Relays in Starkville. Hier erreichte er mit 4:07,40 Minuten seine schnellste 1500-Meter-Zeit seit 2019. „Nach dem auch mental schwierigen Jahr 2021 will ich in meiner voraussichtlich letzten Collegesaison einfach nochmal Spaß haben, dafür ist so ein Rennen wie heute natürlich perfekt“, freute sich Schneider über das Ergebnis.

 

 

erstellt von Alexander Humme