Hammerwurf Ewige Kreisbestenliste

  21.05.2020    Kreis Schwalm-Eder Presse

Schwalm-Eder. Seit mehr als zwei Jahrzehnte ist der Schwalm-Eder-Kreis eine Hochburg im Hammerwerfen der Leichtathleten. Drei Athleten trugen das Nationaltrikot und qualifizierten sich mit hochwertigen Leistungen für internationale Einsätze.

Männer:

Jens Rautenkranz (TSV Spangenberg): Mit sechs deutschen Jugend-Meisterschaften wies der Liebenbachstädter frühzeitig sein Talent aus und führt mit im Alter von 20 Jahren erzielten 68,24 m (7,26 kg) die „ewige“ Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises an. Doch seine Blütezeit erlebte der in Heinebach lebende Project Manager als Sportsoldat im Trikot des USC Mainz und feierte 2007 bei der Military World Games in Hyderabad/Indien als Dritter mit 72,38 m seinen größten internationalen Erfolg. Dort musste der seinerzeitige Stabsunteroffizier lediglich Vize-Weltmeister Primoz Kozmus (Slowenien) sowie dem Sydney-Olympia-Zweiten Nicola Vizzoni (Italien) den Vortritt lassen.

Bei drei Junioren Titelkämpfen vertrag Rautenkranz die deutschen Farben. Hier sind der neunte Platz bei der U 18-WM 1999 in Bydgoszcz/Polen sowie der vierte Rang bei der U 20-EM 2001 in Grosseto/Italien die besten Resultate. Vier Einsätze beim Winterwurf-Europacup vervollständigen die internationalen Auftritte. Die 2008 in mit 77,35 m erzielte Bestleistung bedeutet trotz der starken DDR-Werfer den 20. Platz in der „ewigen“ Bestenliste des DLV. 1,15 m Meter fehlten dem DLV-Vize von Kassel 2011 an der Norm für die WM 2009 in Berlin. 

Christian Halt: Ein Jahrzehnt war Hammerwerfen eine Hegemonie des TSV Spangenberg. Dieses verdeutlicht der zweite Rang von Christian Halt in der Historie des Kreises. 66,58 m sind das beste Resultat des Landesmeisters von Wetzlar 2008 und Kassel 2011. Ebenfalls trug Halt 2001 bei der U 20-Junioren-EM in Grosseto das Nationaltrikot und verkaufte sich in der Toskana als 15. mit 57,69 m unter Wert. Noch heute trifft sich der Technical Manager der SMA in Kassel wöchentlich mit Jens Rautenkranz im Kraftraum des TSV Spangenberg.

Andreas Kutzner: Mit 17 Jahren gewann Andreas Kutzner (TuSpo Borken) 2001 in Halle an der Saale die Deutsche Winterwurf-Meisterschaft der männlichen Jugend U 18 (5 kg: 65,09 m) und wurde zwei Jahre später vom DLV für die U 20-Junioren-EM in Tampere/Finnland (6 kg: Qu: 64,24 m) nominiert. Die Bestleistung erzielte der Anlagenführer von VW mit 62,02 m 2007 als Vierter der süddeutschen Titelkämpfen in Saarbrücken.

Außerdem: Als Achter der heimischen Hitliste war Erhard Schulze (TuS Fritzlar/1956: 53,20 m) seiner Zeit weit voraus. Im gleichen Jahr reichten Hugo Ziermann (PSV Frankfurt) 59,42 m bei der DM in Berlin zum Titel.

Frauen :

Anna Arlt: Mit 52,77 m (Halle 2012) führt die im ESV Jahn Treysa aufgebaute Anna Arlt die Hitliste der Frauen an. 2013 wechselte die heutige Sportwissenschaftlerin der TU München mit einer Professur für Biomechanik im Sport am Olympiastützpunkt in München zur LG Stadtwerke München und warf sich bei der Bayerischen Meisterschaft 2017 in Augsburg mit einer Steigerung auf 58,48 m in die Top-Zehn des DLV. Als Dritte der EM im Rasenkraftsport 2015 in Heidenheim hatte die vielseitige Athletin ein zweites Standbein und ist heute im Bundeskader Bob als Anschieberin aktiv.

Isabel Weitzel: Bereits im Jugendalter übertraf mit Isabel Weitzel eine zweite Werferin des ESV Jahn Treysa die 50-Meter-Marke. 2015 wurden für die Studentin der Zahnmedizin in Fränkisch Crumbach 51,32 m mit dem Vier-Kilo-Gerät der Frauen notiert. Die vierfache hessische Jugend-Meisterin ist ebenfalls im Rasenkraftsport aktiv und gewann 2018 in Dissen die deutsche Junioren-Meisterschaft.

Karoline Klecka: Vor mehr als zwei Jahrzehnte war Karoline Klecka (MT) bereits an der 50-Meter-Marke dran und erreichte 1997 in Wetzlar mit 49,38 m ihren Höhepunkt. Die 40-Jährige, die heute Kress heißt, betreibt in Hanauer Stadtteil Wolfgang ein Podologiestudio mit fünf Angestellten.

Aussicht: In keiner Disziplin sind im Schwalm-Eder-Kreis die Zukunftsaussichten in der Breite so gut wie im Hammerwerfen. Leo Sommerlade (ESV/MJU 20/6 kg: 54,81 m) sowie Lasse Gundlach (ESV/MJU 18/5 kg: 66,61 m) zählen zu den Kader-Athleten des DLV und des HLV. Im weiblichen Bereich stehen Franka Scheuer (TSV Remsfeld/WJU 18/49,59 m) sowie Merle Tetem (ESV/W 15/49,22 m) mit dem Drei-Kilo-Gerät auf dem Sprung in den 50-Meter-Bereich.            (zct)

Ewige Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises; die ersten Zehn. (Erzielte Leistungen im Trikot eines Vereins des Schwalm-Eder-Kreises).

Männer: Jens Rautenkranz (Sp) 68,24 m, Christian Halt (Sp) 66,58 m, Andreas Kutzner (TB) 62,02 m, Markus Sommerlade (RE) 58,74 m, Martin Siebert (Sp) 56,14 m, Benjamin Käufler (ESV) 54,50 m, Lucas Gundlach (ESV) 53,65 m, Erhard Schulze (TuS Fritzlar) 53,20 m, Matthias Mell (Sp) 52,59 m, Ralf Steinbach (MT) 51,56 m, Helmut Schneider (ESV) 51,38 m.

Frauen: Anna Arlt (ESV) 52,77 m, Isabel Weitzel (ESV) 51,32 m, Karoline Klecka (MT) 49,38 m, Lisa Raab (ESV) 48,33 m, Lisa Arend (MT) 46,36 m, Chantal Knöpfel (ESV) 46,06 m, Annette Engelhardt (TB) 42,30 m, Nora Elsner (LG Schwalmstadt) 42,05 m, Katrin Klecka (TSV Altmorschen) 38,55 m, Sina Schäfer (ESV) 38,50 m.

Vereinsabkürzungen: Sp = TSV Spangenberg, TB = TuSpo Borken, MT = MT Melsungen, ESV = ESV Jahn Treysa, RE = TSV Remsfeld.         (zct)

erstellt von Manfred Heinz Text und Fotos Lothar Schattner