Speerwerfen Ewige Kreisbestenliste

  12.06.2020    Kreis Schwalm-Eder Presse

Schwalm-Eder: 20 Landes-Meisterschaften (15/5) erkämpften die Leichtathleten des Schwalm-Eder-Kreises bisher im Speerwerfen der Männer und Frauen. Als Uwe Hohn (DDR) 1984 in Berlin mit 104,80 Meter die 100-Meter-Marke übertraf, änderte der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) mit einer Verlagerung des Schwerpunktes im Wurfgerät das Reglement. Seit dieser Zeit sind 70-Meter-Weiten in Hessen die Ausnahme. Mit 69,60 Meter (1988) hält Stefan Haigis (SSC Bad Sooden-Allendorf) den nordhessischen Rekord.

Männer:

Andreas Kant: An dieser Markierung fehlen Andreas Kant (TSV Obervorschütz) gerade mal 37 Zentimeter. 2006 schleuderte der Sportlehrer als Sieger der hessischen Titelkämpfe in Gelnhausen das 800 Gramm schwere Wurfgerät auf 69,23 m und führt mit dieser Weite die „ewige“ Bestenliste der Männer im Schwalm-Eder-Kreis an. Die deutsche Senioren-Meisterschaft 2010 in Kaiserslautern sowie weitere Landes-Meisterschaften 2007 in Frankfurt und 2009 in Baunatal ragen in der umfangreichen Titelsammlung des Dozenten aus Maden heraus.

Henri Alter: Vier heimische Athleten übertrafen bisher die 60-Meter-Marke. Als Zweiter der Hitliste wird Henri Alter (MT) geführt, der 2017 bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft in Leverkusen auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn war und dort mit 67,33 m den sechsten Platz belegte. Drei Jahre zuvor machte der vielseitige Athlet mit 61,45 m als Fünfter der Deutschen Jugend-Meisterschaft in Wattenscheid auf sich aufmerksam. Nach Abschluss des Studiums der Sportwissenschaften an der Uni in Jena hat der 25-Jährige mit Medizin ein weiteres Studium aufgenommen und lebt heute in Linz in Österreich.

Richard Klecka: Mit 1993in Felsberg erzielten 63,50 m war Richard Klecka (MT) der erste 60-Meter-Werfer des Kreises und betreibt heute eine Fliesen-Handlung in Hamburg.

Reinhard Lange: Imposante Ergebnisse wurden bis 1985 bei gleichem Gewicht mit dem Speer alter Art erzielt. Mit 78,48 Meter schaffte Reinhard Lange (MT) 1981 im Waldstadion in Melsungen die größte Weite. Zwischen 1973 und 1985 gewann der pensionierte Oberstudienrat der Radko-Stökl-Schule in Melsungen zehn Mal die Landes-Meisterschaft der Männer in dieser Disziplin und war dabei in den Trikots des KSV Hessen Kassel, des ASC Darmstadt sowie der MT und des TSV Eintracht Felsberg aktiv.

Frauen:

Carolin Friedrich: Aus dem Mehrkampf heraus entwickelte sich

Siebenkämpferin Carolin Friedrich (Guxhagen/LAV Kassel) zu einer exzellenten Speerwerferin und erreichte bereits mit 17 Jahren  die nationale Spitze. Dieses brachte ihr eine DLV-Berufung in die Junioren National-Mannschaft mit einem elften Rang bei der U 18-EM 2016 in Tiflis/Georgien ein. Bei der  Hessischen Jugend-Mehrkampf-Meisterschaft 2017 in Darmstadt erzielte die heutige Studentin mit einer Anstellung beim Sportamt der Stadt Kassel mit 46,27 m ihre Bestleistung mit dem 600-Gramm-Gerät und gewann im Vorjahr in Kassel mit 44,43 m den Titel der Frauen.

Janina Edenhofner: Zuvor erkämpfte Janina Edenhofner (GSV Baunatal) mit 45,20 m 2015 in Darmstadt den HLV-Meisterwimpel. Die Kommissaranwärterin aus Lohre ist zum Triathlon gewechselt, in festen Händen und lebt in Hedemünden.

Christine Hantsch: Das Speerwerfen war die Parade-Disziplin von Christine Hantsch (TuS Fritzlar). Mit auf der Biber-Kampfbahn in Bebra 1999 erreichten 43,96 m erzielte die Siebenkämpferin aus Hülsa das bisher beste Resultat einer Athletin im Trikot eines Vereins aus dem Schwalm-Eder-Kreis.

Ilse Bannenberg: Wie 1985 bei den Männern, so änderte die IAAF 1999 die Beschaffenheit der Speere der Frauen. Bis dahin erzielte Ilse Bannenberg (TSV Altmorschen) mit 48,38 m (Obersuhl 1986) die größte Weite. Die deutsche Senioren-Meisterschaft 1994 in Berlin zählt zu den größten Erfolgen der heute 62 Jahre alten sowie als Trainerin in der LG Göttingen tätigen Athletin.

Außerdem: Die nach Österreich übergesiedelte Martina Garncarz (45,78 m) war die erste Landes-Meisterin aus dem Kreis und landete 1972 mit Annechristel Spanknebel einen Doppelsieg für den ESV Jahn Treysa. 1975/76 setzte Helga Vestweber (LG Treysa-Wiera/47,88 m) das Hoch der Schwälmer Werferinnen fort.

Ausblick: Im Jugendbereich ist aktuell kein Werfer für große Weiten in Sicht. Zudem bleibt abzuwarten wie sich Henri Alter und Carolin Friedrich während ihres Studiums für eine Fortsetzung des Leistungssports entscheiden.                                         (zct)

Ewige Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises; erzielte Leistungen im Trikot eines Vereins des Schwalm-Eder-Kreises:

Männer, neu: Andreas Kant (TSV Obervorschütz) 69,23 m, Henri Alter (MT) 67,33 m, Richard Klecka (MT) 63,50 m, Stefan Stange (Alt) 60,68 m, Ferdinand Hoti (LGS) 58,72 m.

Alt: Reinhard Lange (MT) 78,48 m, Hans-Joachim Selenz (TSV Eintracht Felsberg) 68,88 m, Rainer Lipphardt (LGS) 64,44 m, Frank Döring (MT) 63,24 m, Klaus Brassat (Homberger Turnerschaft) 61,36 m.

Frauen, neu: Christine Hantsch (FZ) 43,96 m, Anna-Maria Bischof (FZ) 43,25 m, Xenia Achkinadze (ESV) 39,41m, Karoline Krönes (MT) 38,98 m, Ilse Bannenberg (Alt) 34,86 m.

Alt: Ilse Bannenberg (Alt) 48,38 m, Helga Vestweber (LG Treysa-Wiera) 47,88 m, Martina Garncarz (ESV) 45,78 m, Christine Hantsch (FZ) 43,96 m, Annechristel Spanknebel (ESV) 41,00 m.

Vereinsabkürzungen: LGS = LG Schwalmstadt, MT = MT Melsungen, Alt = TSV Altmorschen, FZ = TuS Fritzlar, ESV = ESV Jahn Treysa (zct)

 

erstellt von Manfred Heinz Text und Fotos Lothar Schattner