Udo Engelbrecht wird 75
Fritzlar – Sechs Mal hat er das Nationaltrikot der Leichtathleten zwischen 1980 und 1985 getragen und ist seit mehr als fünf Jahrzehnte als Läufer und Trainer auf den Schauplätzen der Leichtathletik zu Hause. Heute (14. Juni) wird Udo Engelbrecht 75 Jahre alt.
Nach Fußball und Radfahren in der Jugend kam der in Westuffeln Geborene erst mit 21 Jahren beim Eintritt 1971 in die Bundeswehr zum Ausdauersport. Marathonläufer Walter Bohnes erkannte das Talent des jungen Soldaten und nahm ihn zu Nordhessencup-Rennen mit. Trotz bescheidener Ergebnisse schloss sich der gelernte Heizungstechniker der LG ACT/Großenritte an. Theo Leimbach und Werner Mogge waren hier die Weggefährten.
Erst nach dem Wechsel zum PSV Grün-Weiß Kassel 1978 folgte unter Trainer Winfried Aufenanger ein absoluter Trainings- und Leistungsschub. Als Schlüsselerlebnis erwies sich 1979 der Marathon in Neuf-Brisach (Frankreich) mit einer Steigerung von bisher 2:35 auf 2:19 Stunden. Dieses brachte 1980 die Berufung in den B-Kader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Zu den größten Erfolgen des Jubilars zählt die deutsche Vize-Meisterschaft 1982 im Marathon in Nürnberg hinter Ralf Salzmann sowie die Einsätze beim Europacup 1981 in Agen (Frankreich) sowie 1983 in San Sebastian (Spanien). Viermal startete Engelbrecht bei Militär-Weltmeisterschaften und gewann 1980 in Sao Paulo (Brasilien) die Bronze-Medaille. Seine Bestzeiten über 10 000 Meter (29:30) sowie im Halbmarathon (1:03:21) und im Marathon (2:16:58) sind noch heute für junge Athleten nur schwer erreichbar.
Nach der aktiven Laufbahn erfolgte ein nahtloser Übergang als Trainer beim PSV Grün-Weiß Kassel, wo Engelbrecht noch heute mit Erfolg die Ausdauersportler trainiert und betreut. Anna Starostzik und die zweifache Berglauf-Europameisterin Nina Engelhardt sowie Dörte Nadler und Markus Jahn zählen hier zu den bekanntesten Athleten.
„Noch immer macht mir der Umgang mit Sportlern aller Altersklassen Spaß“, sagt Udo Engelbrecht. „Vor allem die Faszination, dass man mit Fachwissen und sportlicher Erfahrung sowie mit persönlichem Auftreten und Lebenserfahrung überzeugen kann und die Zufriedenheit der Athleten sieht und reflektiert bekommt“. Sorgfalt, Fairness und Respekt zählen zu den herausragenden Eigenschaften des pensionierten Stabsfeldwebels, der bei Sohn Sascha in Fritzlar wohnt.